Sehnsucht

Das Neonlicht flackert krass
im Hauseingang liebt man sich
fragil knirscht die Straßenbahn
ein Paketauto muckt nicht auf.
Ersies wartet auf echte Gefühle
der Streamingdienst liefert etwas:
Ach, wer da mithalten könnte
in der notgeilen Monotonie!

Zwei, drei Junge machen rum
natürlich online, nicht in der Natur
ich höre sie schreien, das Internet
fällt aus – die Sucht, der Cashflow
die Leere des Miteinanders, Stress
wo sich Menschen erkennen, lacht
die Stunde der Sehnsucht dir
kalt ins Gesicht, siehst du mich
nicht?

Sie singen von Filterversprechen
von Money, das da noch käme
in der Zwischenwelt, das Heroin
die Hauptstraße kämpft um das Mondlicht
Mädchenschreie ergeben sich der Nacht
Patriarchensöhne sind Täter, jetzt und heute
eine Hoffnung, der Morgen sät Zweifel
in der prächtigen Sommernacht. –

***

Veränderungen sind möglich
wir wissen das, weißt du es auch
stell dich ans Fenster und schau
hinaus in die Ferne, denn dort
werden wir nicht unbesiegbar, aber
ewig die Mutigen sein, die der
Gewalt widerstehen und die Liebe
das Leben einfach bestreiten
ganz gelöst von der Kriminalität
der Menschenvergessenenzeiten.