Hin und wieder
diskriminiere ich
einzelne Lebensjahre
dadurch, dass ich
sie nicht vollständig
beachte.
Ich habe dieses
Phänomen schon
häufiger bei mir
beobachtet, aber für
eine Feldstudie ist es
zu spät, da ich
kein Tagebuch führe
und auch sonst ist
nichts dokumentiert
– die Erinnerung ist
wie sie ist, also
löchrig.
Dennoch erinnere
ich mich daran, dass
dieses Verhalten in
meinem Alltag nicht
neu ist, es passiert
dass Menschen mich
nach meinem Alter
fragen, dann
mache ich mich
nicht jünger, sondern
ein Jahr älter
ich greife dazu auf
Formulierungen wie
„Ich werde …“ zurück
und verberge so
mein eigentliches
Alter.
Ich weiß nicht
woran das liegt, aber
es scheint ähnlich
wie mit dem langen
19. Jahrhundert zu
sein, wenn in einem
Jahr oder Jahrhundert
so viel oder zu viel passiert
dann ist man inhaltlich
am Ende des Budgets
oder man braucht noch
mehr von einem anderen
Jahr, also viel in einem
oder zu viel für eins
dann geht es in die
Nachspielzeit
am Ende bucht man
auf Kredit
oder man arbeitet
den Jahresabschluss
vor, was genau genommen
verwaltungstechnisch
und juristisch nicht
geht, man ist ja auch
keine lebende Akte
sondern ein
Mensch.
So oder so ähnlich
könnte es sein, es
ist eigentlich auch
egal. Hauptsache
es wird noch was
mit der Hobby
-prophezeiung.