Sauber gewählt
nicht viel gesagt
zu groß das Risiko
man muss an die
Karriere denken
manche haben
Angst zu sprechen
andere sind laut
nicht nur Wörter
sie liefern auch
passende Bilder
und Menschen
werden gemacht
neu und schön
aber glücklich
…
kinder arbeiten
…
das Internet durch
werden geliked
gehated und
despressiv
…
wer trägt hier
Verantwortung
für wen
wann bringt
er sie (sie ihn)
nach Hause
…
wer etwas gesagt
…
Zugriffe aus China
Saudi Arabien
Russland
…
es wird gefährlich
in diesem Land
das kein Boden
mehr trägt
…
alte Geister
setzen sich fest
und neue
werden einfach
Nazis (schon wieder?)
…
positive Energie
lebt vom Widerstand
…
nur die Wahrheit
stirbt nicht
im Schweigen
…
es ist eine Hoffnung
Zurück aus der Zukunft
Habe mich dagegen entschieden
das hier einfach zu beenden
alles zu löschen (manches fast peinlich)
genau genommen
weiß ich nicht mal mehr
warum ich aufgehört habe
vielleicht hat es auch
einfach aufgehört
ein kurzes Schweigen
dann kehrt man zurück
als wäre nie etwas
anders gewesen
alte Texte verschleißen
verschleißt auch
ein altes Ich
…
die Vergangenheit
manchmal ist sie
mir einfach egal
an vielen Stellen lag ich
und liege ich
falsch
Notizen können
ziemlich überflüssig
sein
…
an einem Mittwoch
hatte ich mal einen
lichten Moment
…
du denkst zu viel darüber nach
…
solange ich denke
bin ich nicht besser als
sondern frei
Richtig krass
Da sprechen sie
die alten Gelehrten
vom Faust und von den
vielen Gefährten
die heute
das „Alles für…“
und alte Alter Native
[An dieser Stelle entfremdet sich das Wort von seiner gegenwärtigen Bedeutung und geht durch die Schreibweise in eine innere Emigragtion, möglicherweise ist eine Rückkehr nicht alternativlos. Aber Worte sind störrisch und eigen, wenn sie einmal die Öffentlichkeit meiden, dann kommen sie nicht mehr so schnell zurück. In der Zukunft könnte man an dieser Stelle einen Verweis zu einer passenden Studie anführen, die sich mit der etymologischen und sprachhistorischen Dimension befasst. Notiz an die Druckerei: Hier Platz für Vermerk lassen.]
suchen
die Welt, die
sie sich bauten
Schrebergärten
die sie nie
wieder verlassen
sie opfern mit
ihrem Abgang
das „uns“ an die
Zukunft als
Abgesang, ein
Leben das geht
der Teufel kehrt ein
so eitel er spricht
er möchte ein Kind
aus der Hölle
diesseitig
schon sein
…
ganz jung sind auch
zwei Ketzer nicht mehr
sie ziehen die Fäuste
längst hinter sich her
denn
wer das Leben nur
durch die Kultur betrachtet
der hat vermutlich schon
länger missachtet, dass
mancher große Geist
eine Trivialität beschreibt
die den Menschen
sonnenklar ist, wenn sie
das Leben leben und
nicht nur ständig
nach Sonnenlicht
streben, unterwürfig
wie eine Drossel
am Hang.
Alles, kurz, und jetzt die Gezeiten
Gelangweilt schaust du
nie zu mir rüber und ich
fühle mich nicht
einsam ;
ohne dich
bin ich verloren
nicht einfach lost
das wäre ja
nur ein Zustand
ich verliere
meine Existenz
ohne das
was du machst
wenn du da
sonntags
auf die weiße Wand
starrst, die ich
für dich bin
und wenn ich
dir durch die Haare
streife, dann
ist sogar die Elefantenjagd
kein Verbrechen
sondern
alles, kurz – jetzt
ist ein Spiel der Gezeiten
und nur zusammen
sind wir Ebbe und
Flut.
Nachgedanken
Ich denke viel
wie es hier weitergeht
Europa, Ich, Du und
Wi*er?
Wahlen liefern keine
Aussicht auf Zukunft
Politiker*innen wirken
zunehmend ratlos
auch „die“ Presse
redet mehr mit sich
als mit den Menschen
& an sich selbst
redet/n sie vorbei
…
Vielleicht sind die
Antworten zu wage
oder zu hart
…
Krieg, Bedeutungsverlust
Wohlstand für wenige
…
weniger Arbeit und
mehr Wohlstand geht
schon, Herr L.
aber nicht für die Masse
sondern für wenige
…
der Mensch beginnt
beim Steuerzahler
und die Heiligen
beginnen bei
den Steuertricks
*Zauberei
…
gestern Keupstraße
in der letzten Zeit
denke ich häufig an
Zaimoğlu’s Helden
„Du bist, wer du bist“
…ich bin, ja, bin ich.
Wahlbeteiligung in Kalk
bei ca. 300 / 1000
was ist da los
was wählen die 700
vielleicht erstelle ich
ein Flugblatt
…
Ich möchte
manchmal habe
ich Angst davor
etwas zu schreiben
zu progressiv
zu belanglos
zu eitel
zu viele Gründe
…
Heute schreibe ich
nach 4 Monaten
trotzdem
…
warum
…
denken an Ingeborg B.
Ich bin nicht in Manhatten
vor Netto werden die Schnapsdenker
mehr
will ein Lied über den Pfandautomaten
schreiben
…
Wie viel Popularität braucht
Literatur, wann ist Kunst
Monologe sprechen
zu sich selbst und die
Systeme laufen heiß
Faschisten ärgert
dass sie nicht (noch)
an der Macht sind
zumindest
nominell
was ist da los
EUROPA
Wir müssen uns
radikal hinterfragen
in allem, was und wer
wir sind und sein wollen
die alte Leier braucht
neue Saiten
Eine Idee wartet im Bälleparadies
alles muss verwertet werden
auch ihre Kindheit
Der Stier zückt ein Messer
und lässt die Luft raus
der Pool im Garten
läuft leer, Kinder
schreien: „Ausländer
raus!“ Am nächsten
Tag holt Ali Müller
den Müll ab
wie viel Klischee
kann eine Menschheit
ertragen
…
Ich frage mich
wer die Ausländer sind
ich habe noch nie einen gesehen
…
ich sehe nur Deutsche
und Weltbürger
spielt das überhaupt
eine Rolle
…
ich spiele meine
ganz gut, jetzt
gerade; gerade
jetzt, gerade
so
heute
lasse ich mich
nicht unterkriegen
*naja, hier endet der Text
viele offene Fragen, keine
Antwort auf Europa, kein
druckreifes Programm
aber viele Ideen und
viele Probleme gesehen
der Kopf arbeitet an
der Innovation, der Wille
ist ungebrochen und
die Hoffnung auf die
schöne nächste Welt
ist ungebrochen, ich
habe keine Zukunfts-
angst, ich bin ich und
ich bin viel mehr
jenseits der Systeme
ich bin
keine Verschwörung
das sind die Anderen
ich bin nur
die Neugier auf das
was da kommt; und
ich hat keine Angst
sondern das Glück
lebt in mir und
meinen Gedanken
Prompt: Sende
positive Energie
an die ZeitgenZ
und die Alten.
Zuhause
Hier bin ich
hier gehe ich nicht mehr weg
ich lebe hier in Deutschland
mein ganzes Leben schon
ich stamme aus Deutschland
meine Eltern lebten nicht immer in Deutschland
ich bin hier geboren
ich habe einen deutschen Pass
ich mag deutsches Essen
ich bin immer pünktlich und diszipliniert
ich bin eine richtige Deutsche
ich spreche Deutsch, nie ganz perfekt
ich habe bislang niemanden getroffen, der das freiwillig tut
Deutsch ist nicht meine einzige Sprache
ich denke und träume manchmal anders
mein Herz gehört keiner Nation
mein Geist unterwirft sich keiner Religion
meine Leidenschaft ist die Freiheit
mir gefällt die deutsche Verfassung
aber mir gefällt nicht alles in Deutschland
ich bin eine Deutsche
mir gefallen nicht alle Deutschen
ich bin eine Deutsche
und ich gehe nicht mehr hier weg
zumindest nicht für immer
und wenn
dann komme ich wieder
ich bin eine Deutsche
und bleibe bei euch
weil ich das Land so liebe
wie du
Die Ausländer und ihre Bezahlkarte
TRIGGERWARNUNG
IN DIESEM TEXT WURDEN
EINIGE ANFÜHRUNGSZEICHEN
NICHT VERGESSEN, SONDERN
GEKÜRZT, UM DIE BRISANZ
IN DER GEGENWÄRTIGEN
LAGE NOCH DEUTLICHER
ZU MACHEN
ZUSCHREIBUNGEN ZU
GRUPPEN UND BEGRÜNDUNGEN
DIE AUF ETHNISCHE HERKUNFT
HINAUSLAUFEN SIND IMMER
RASSISTISCH
WER KULTURELLES DENKEN
ZUM ARGUMENT MACHT, STELLT
SELTEN DIE EIGENEN REGELN
INFRAGE
ZUDEM WIRD OFT VON
HOMOGENEN ORDNUNGEN
AUSGEGANGEN, DIE MIR
NOCH NIE SO
BEGEGNET SIND
NICHT MAL BEIM FC
IM STADION
LOS GEHT’s
schnall dich an
hier
kommt
Kurt
In Chatgruppen ist es
schon längst kein
Geheimnis mehr
inzwischen wird
es offen wieder
gesagt
die Ausländer
sind Schuld
unser Reichtum
geht verloren
weil sie
200 Euro
nach Syrien od.
Afrika ist kein Land
schicken
unser Geld
der Sozialstaat
längst spricht
man über Arbeits
-pflicht, besonders
Millionäre und
Besserverdienende;
in Talkshows werden
Betroffene einfach
wie Kinder behandelt
sie müssen ab 8 ins Bett
und dürfen nicht in der
Öffentlichkeit auftreten
›wir‹ müssen an die
„Publikumsmentalität“
denken
…
soweit, so gut
20 Tage Mariupol
eine Doku zeigt
warum jeder Krieg
einfach enden muss
immer sofort und
immer jetzt, das
Elend ist riesig
Kinder, Menschen
alle leiden
sogar die Tiere
…
welches Bein schmerzt
das fehlende oder das
andere – denken an
meinen Großvater
„ich habe denen
gesagt: ‚Das Bein
bleibt dran!’“, dann
das Leiden, die
Träume
…
Kindern wird die
schönste Zeit geraubt
warum ist ein Mann
so stark, dass ihm
Geschichtsbücher
folgen sollen
…
beendet das Leid
liebe Menschen
liebe Täter in R.
oder überall und
hört endlich auf
eure Gewalt, Macht
den Reichtum
über alles zu stellen
über alles in der Welt
…
ich fordere ›Sie‹ auf
beenden Sie das alles
sofort und suchen sie
das Glück in
Gerechtigkeit und
Liebe
…
neulich traf ich eine
ältere Frau aus Russland
sie war die herzlichste
Person, die ich lange
getroffen habe
…
bei ihr wohnen gerade
drei Ukrainer in Deutschland
…
die stärkste Waffe wäre
eine Dokumentation in Echtzeit
…
wer den Krieg gewinnt
muss die Information beherrschen
…
die Erzählung auf der anderen Seite
führt immer wieder vor, dass man
etwas ankündigt, indem man sagt
was man will, jedoch als Verneinung
wir werden das Land nicht überfallen
heißt, es wird so aussehen, dass sie
uns angegriffen haben; wir sorgen
dafür; wir wollen kein Land erobern,
heißt eigentlich, es gehört uns schon
wir holen es nur zurück, wir setzen
geltendes Recht um; wir sind
unser Maßstab; wir waren
lange weg; jetzt kommt der Feind;
Er ist wieder da.
–
in einem Film aus Mariupol
sagt ein Mann an der Front
er habe P*s Rede verfolgt
und der Mann sei verrückt
er wolle nicht in R* leben
er wolle einfach in der U*
leben
…
leben
wird täglich beendet
durch einen Mann
und durch das System
die Eliten sind immer
rechts
…
wie sollen wir Kriege
beenden ohne welche
zu führen
…
ich kenne die Antwort nicht
wenn wir politisch agieren
wer schützt uns
überall auf der Welt
gegen das
über alles in der Welt
…
geschickt ist auch
dass man seine Feinde
als Nazis bezeichnet
dann ist man selbst
raus aus der Sache;
ungeschickt ist
wenn die Taktik
schnell erkannt wird,
dann wirkt die Praxis
schizophren
man
bezeichnet
den anderen
durch sich selbst;
zu wem aber wird
wann
gesprochen –
Feinde des Regimes
verstehen sofort
dass sie
beobachtet werden
überall auf der Welt
…
es klopft an der Tür
das Internet ist kurz
ausgefallen
…
wieder da
zurück aus der
außenpolitischen
Binnenerzählung
zurück in die Heimat
in der man sich
an den Ausländern
abarbeitet, weil
die Ausländer
ihre Familien und
Cousins hier her-
holen, damit
sie Geld für
Zigaretten und
Alkohol in die
Herkunftsländer
schicken können
der deutsche
Sozialstaat sichert
Renten überall
auf der Welt
…
sie sollen für die
Gemeinschaft arbeiten
längst planen Eliten (rechts)
schon Lager in System-
bauweise, die man
verkaufen kann
die Lagerlösung XXL
jetzt geht’s plötzlich
ganz, ganz schnell
da kehrt der Ahmed
und die Aische
im Hof steht längst
ein Nibelung und
droht
mit seinem
Drachentöter
…
er zählt die Scheine
und sie auch, sie leisten
sich einen All-Inkl.-Urlaub
in der Türkei
…
auf der Arbeit lernt man
besonders gut Deutsch
man braucht keinen
Sprachkurs
…
bei T* werden Schweine
geschlachtet
niemand spricht
ein Wort
denn Worte
bedeuten
Widerstand
wird möglich
…
warum ist Deutschland so dumm
…
nicht Innovation wird gefördert
sondern Copy+Paste der Geschichte
sind die Gebildeten so unfähig
warum gibt es keine smarte Lösung
wann erkennt man endlich:
für die Zukunft gibt es keinen
Erwartungshorizont
…
Menschen sollen
frei über das Geld verfügen
aber wenn Menschen sich
am Staat bedienen wer genau
wollen wir die Hände binden
…
natürlich ist das verständlich
dass Menschen Paternalismus
wollen
…
aber wann reden wir
über Inländer
…
wenn der Abfluss
von Geldern ins Ausland
ein Problem ist, wann
reden wir über Steuerflucht
und Steuertricks; wann über
Unternehmen, die sich
dem Sozialstaat
entziehen
…
wann holen wir
alle mit ins Boot
…
wann fangen wir endlich an
Prozesse zu verändern und
Deutschland zu einem
effizienten Land
zu machen
…
alles neu macht
der Mai
Differenzierungsangebot:
Intentionen dieses Textes
- Gesellschaftskritik: Der Text kritisiert Misstände im Bereich der sozialen Gerechtigkeit, die Ausbeutung von Arbeitenden, und die Rolle von rechten Eliten in politischen und wirtschaftlichen Entscheidungsprozessen.
- Antikriegsbotschaft: Der Text setzt sich gegen jede Form von Krieg ein. Das Leiden, das durch bewaffnete Konflikte entsteht, wird betont. Das sofortige Ende von Gewalt und Unterdrückung wird gefordert.
- Menschlichkeit: Der Text zeigt Empathie gegenüber allen Menschen, insbesondere aber in Bezug auf die Kriegsfolgen in Mariupol. Er appelliert an die Menschlichkeit und ruft die gesamte Welt dazu auf, die Gewalt zu beenden.
- Gerechtigkeit und Liebe: Die Vision des Textes ist eine Welt, in der Gerechtigkeit und Liebe zur Herrschaft gelangen. Das Ziel der Menschlichkeit ist die individuelle Suche nach Glück und nach einer friedlichen Gemeinschaft.
- Kritik an der politischen Sprache: Der Text kritisiert Taktiken in der politischen Sprache, wie das Benennen von Feinden als Nazis und die Verwendung von Täuschungsmanövern in der Politik.
Es ist wichtig zu beachten, dass die Interpretation eines Textes subjektiv ist, und verschiedene Lesende können unterschiedliche Nuancen und Botschaften hervorheben.