Memo an die Eitelkeit

Geht so
gibt gute
gibt schlechte
Tage
vor dem Spiegel
bin ich
ein einsamer Optimist
der Helden sucht
und heute
finde ich nur
Dornröschen
bekomme
Neurosen
aber finde das
insgeheim
sogar
– gut.

Neulich
gesprochen
mit Kollegin
im Hoodie
unerkannt
nicht erkannt
Inkognito
wieso?
statt Lehrer
funktioniert?
Ja, zwei Kollegen
haben mich für
einen Schüler
gehalten
bekomme
Komplexe
bekam (hier Präteritum)
inzwischen angekommen
in der Tarnung
die Kioskfrau…
…mich auch
Gemeinsamkeit
.
Aufsicht.

War gut
war nett
war egal
war was
war schön
war nett
war gut
war ein
einfach
ein
Morgen
in
gut.

Laufe
ungeschminkt
in die
Wirklichkeit
das Jetzt
sucht
die Maske
vergeblich.

Es ist nicht
alles geil
alles großartig
alles göttlich
alles ist
einfach
so passiert
und wenn du dabei bist
ist es
ein bisschen besser
das ist
ganz klar.

Fortsetzung
folgt…

Der Journalist

Ich weiß nicht
was Konkurrenz
wirklich ist
mein Papa
hat mich
damals
vor langer Zeit
einfach
mitgenommen
eingeschleust
und jetzt
mache ich
die Sache
ganz gut
ganz ohne
Zeugnis
was entweder
mich
oder das Zeugnis
infrage stellt
oder beides.

Meine Freunde
nähen Kostüme
die sehen super
aus
aber lassen sich
leicht kopieren
genial
sind sie
nicht
und so
haben sie
sehr viel
Konkurrenz
und ich
weiß
noch immer
nicht
was das ist
aber es ist
viel zu viel
die
armen
verlieren
von Jahr zu Jahr
Marktanteile.

Ich schreibe
einen Artikel
gegen die
Konkurrenz.

Gut so, trotz der Distanz

18 Jahre
gewartet
auf das Hier und
das Jetzt und
doch
war es immer
da
warst
du
bist du
noch immer
hier
und ich
bin

jetzt
auch
da
und
denke
an
den Apfelkuchen
auf der Veranda
in meiner Erinnerung
warst du nie weg.

Clankriminalität

Zahlreiche Familienclans existieren in Deutschland. Sie sind dafür bekannt, dass sie krasse Straftaten begehen. In aller Regel arbeiten die Unternehmen so sauber, dass ihre Taten unentdeckt bleiben. Seit vielen Jahrzehnten bestimmen sie die Geschicke in der Wirtschaft. Nun bedrohen neue Clans aus dem Ausland diese Strukturen. Wer kann helfen?

Hausbesuche

Ich habe letzte Woche
ein kritisches Gedicht
geschrieben
und dachte
es sei
bedeutungslos
doch
es besteht
Hoffnung


Plötzlich und
unerwartet
klopft es heute
an meiner
Wohnungstür
und eine
blonde Frau
in einer
orangefarbenen
Jacke öffnet
grüßt
mit
russischem Akzent
sie begrüßt mich
fast schüchtern
ich spreche nicht
sie fragt
ob
der Kollege
vor zwei Wochen
der war
doch
schon
hier
ich erinnere mich
nicht
bzw.
ich erinnere mich
„nicht“
also der Kollege
war nicht hier
sie ist verunsichert
und sagt
es gehe um
den
Glasfaserausbau
ob ich Probleme
mit dem Internet
hatte
die letzten Wochen
nein
gut
dann hat sich das
geklärt
gut
also
hallo Welt
gehen die Hausbesuche los
schlägt das Internet schon
zurück…
…ich fühle mich kurz
wie James Bond
und schreibe
ein Freiheitslied
für den
Geheimdienst
es heißt
Достоинство свободы неприкосновенно.

Vornamen in Berlin

Albert
Alexander
Alois
André
Andreas
Ansgar
Armin
Artur
Axel
Bernhard
Björn
Carsten
Christian
Christoph
David
Detlef
Diana
Dieter
Dietrich
Enak
Erich
Erwin
Fabian
Felix
Florian
Friedrich
Fritz
Georg
Gero
Günter
Gunther
Hansjörg
Hans-Jürgen
Hans-Peter
Helge
Hendrik
Henning
Hermann
Hubert
Ingmar
Ingo
Jan
Jan-Marco
Jens
Johann
Johannes
Jonas
Josef
Jürgen
Kai
Klaus
Klaus-Peter
Knut
Lars
Manfred
Marc
Marco
Mario
Mark
Markus
Marlon
Martin
Mathias
Matthias
Max
Maximilian
Michael
Moritz
Nicolas
Norbert
Olav
Oliver
Patrick
Paul
Peter
Philipp
Ralph
Reinhard
Roderich
Sebastian
Sepp
Stefan
Steffen
Stephan
Thomas
Tilman
Tino
Tobias
Ulrich
Uwe
Volker
Volkmar
Wilfried
Wolfgang
Yannick

Andrea
Anja
Anne
Annette
Antje
Astrid
Catarina
Christiane
Christina
Daniela
Dorothee
Elisabeth
Emmi
Franziska
Gitta
Heike
Inge
Jana
Julia
Katja
Katrin
Kerstin
Mareike
Maria-Lena
Martina
Mechthild
Mechthilde
Monika
Nadine
Nina
Ottilie
Paola
Patricia
Petra
Ronja
Sabine
Serap*
Silke
Silvia
Simone
Susanne
Yvonne

*evtl. etwas weniger beliebt als die anderen

Taubheitsgefühle

Kopfhörer
höre Musik
fühle mich gut
fühle mich frei
habe einen Crush
auf mein 14jähriges ›Ich‹
die Träume
die Unbefangenheit
die Liebe als Hoffnung
die Bildung als Suche
das Zeugnis als Anarchie
das Leben als
– steter Moment

Stelle fest
bin nicht
14
keine Träume mehr
keine Unbefangenheit
keine Liebe als Hoffnung
keine Bildung gefunden
kein Zeugnis ist Wahrheit
das Leben ist
– stetig geworden

Frage an
die Playlist
lügst du  mich an
was versprichst du mir
hast du mir geholfen
willst du, dass ich dich lösche
was willst du
wer oder was bist du
das Leben wäre wie
– ohne dich

Versöhnung
mit dem
Alter und
mit der
Erinnerung
das letzte Lied
das nächste Lied
eine Hoffnung
dazwischen
die Musik
ein Lächeln
es riecht nach Frühling
das Leben spielt
– mit mir

Keine Antworten
Keine Fragen
Alles i. O.