Ich stehe auf
der anderen Seite
und winke
aus der Freiheit
ins Dunkel
dort
wo Demokraten
zerrieben werden
und Autokraten
zerreiben;
und Emanzipation
bleibt nicht mehr
als eine
Businessstrategie
schade Schokol*
…
hier Shitstorm einbauen
…
zwischen uns
nur ein Zaun
brüchig
und alt
aber sie sagen
dass es eine
Selbstschussanlage
geben soll
auf der anderen Seite
und sie sagen
dass das Elend dort
noch größer wird
…
hier bin ich und winke
aus dem Schwesternheim
und sage gar nichts;
ich singe mein Lied
und lasse heute
niemanden mehr
unser geteiltes
Glück
zerstören
.
und morgen nicht
und übermorgen nicht
und überübermorgen auch nicht
und überüberübermorgen schon gar nicht
und überüberüberübermorgen …
bis die Macht sich am Superlativ verschluckt
dann geben wir den Lebenden
eine zweite Chance
.
oder
wir legen uns einfach noch was hin
und lieben uns dreimal
ohne sie
.
wir lassen niemanden
unser geteiltes
Glück
zerstören
.
in uns wächst
Gerechtigkeit
.
Ingebee
Ich habe eine
Marionette gebaut
und ihr ein altes
Leben
eingehaucht
…
ich schreibe
durch die Sprache
vergangener Tage
und antworte
auf die Literatur
ohne Licht
…
im Dunkel
sitzt ein Spatz
und träumt
vom Frühling
…
Träume werden
Wirklichkeit. Bald.
Fünf Minuten
Atmen, haben sie gesagt
kann Leben retten
und sie haben
mir gezeigt
dass ich ohne
das Du nicht
atmen kann
also geht
mein Leben
in die
zweite Runde
…
das Du atmet
überraschenderweise
auch
…
nur Er
atmet nie
denn Macht
schnürt
die Hälse
zu
…
wir sprengen
jedes Korsett
in fünf Minuten
…
versprochen
ist
versprochen
Tanz in der Dichtermaschine
Es ist gar nicht so leicht
Schriftsteller zu werden
noch schwieriger ist es
einer zu bleiben
aber paradoxerweise
gibt es auch kein Zurück
…
Blicke spalten das Ich
das Ich ist nicht einsam
wenn es fremde Erwartungen
leidenschaftlich bespielt
…
manchmal wundert sich
ein Mensch noch immer
über
das Selbstverständliche
…
man schreibt
vor sich hin
für sich
für wen
für niemanden
für 2 Leser:innen
für
das kleinste Publikum
sie lieben den Freiraum
und er
liebt die Freiheit
…
ein kleines Mädchen
verkauft ein Jahr
Limonade für ein
Ticket bei einem TS
-Konzert
sie ist 6 und sieht
ihr Idol
ich sehe das Reel
auf Instag*
und bin fassungslos
…
die Würde des Mädchens ist
defekt
ein Kind wurde dem Markt
geopfert
so sieht Missbrauch heute aus
stoppt die Täter
die
dieser Maschine
den Treibstoff liefern
und
weckt die Eltern
aus dem
Dornröschentraum
…
so wird keine Demokratin geboren
heimlich spricht die Prinzessin
…
kalte Illusionen
berauschen das Feuer
im lodernden Bären
drängt sich
der Stier verfault
durch
das virtuelle
Fleisch ohne Leben
…
warum nicht einfach
ein Königshaus feiern
…
jedes Reel ist
strukturelle Gewalt
wann begreifen
es alle
…
filterlose Wahrheit
kann tödlich sein
…
die Emanzipation will sich
heut nacht in der Elbe etränken
niemand hält sie auf
…
denken an WB
…
heimatlos auch heute
im Mantel steht
kein Mensch
…
zurück zum Text
ich schreibe noch ein paar Zeilen
…
Menschen suchen den Grund
wenn ich sie im Bus anschaue
prallen sie auf das Nichts
…
zurück aus dem Menschen
denkt sich das Prinzip
einfach
wenn man es
verstanden hat
…
Menschen
begegnen mir
ängstlich, fragend
oder wohlgesinnt
alle Projektionen
stammen aus der
Welt, in der wir
leben
…
das bin nicht ich
wenn du dich
in mir suchst
und
wenn du
die ganze Welt
findest
nur nicht
vollständig
…
ich lebe im Abseits
und da ist alles
sehr, sehr normal
wenig romantisch
und ziemlich
nüchtern
…
das Schreiben ist
keine Therapie
es ist eine Handlung
die man so erledigt
wie atmen und
schlafen
…
ich tanze
heute Abend
mit dir
du gute Seele
.
Bless You
Durch das Fenster
drängt die Tristesse
im Nieselregen
wittert niemand
das
Frühlingsgewitter
…
das Elektrolicht
flackert
seit 3 Wochen
liegt hier ein
Defekt vor
…
auf dem Heimweg
treffen wir uns
und gehen zusammen;
erst ein paar Meter
dann
bis nach Hause
…
wo auch immer
das ist; du willst
alles
erzählen
und ich will
es auch
…
im Sommer
streckst du dich
nach dem Kirschbaum
und pflückst
ein paar Zweige
…
wie anmutig
Bewegungen
sein können
…
wie hölzern
sich die Lust
anfühlt
…
wie lässt sich
der Himmel
erobern
…
halt mich doch
einfach
kurz
fest
ich tu es auch
…
und
wir hören
noch etwas
dem Wind
zu
…
dieses Leben
bleibt süß
Positivrunde mit KI
Bildungsinnovative
Sitzen fünf Revolutionäre
in einer Kneipe in Deutschland
…
finde den Fehler
…
in Deutschland sitzen
Funktionäre in Villen
und trinken lachend
Meiermilch Schoko
…
sie spielen Verschwörung
und wie im Kindergarten
gelingt das Spiel, denn
die Aufsicht spielt mit
und bedient die Rolle
Stasi-Vergleiche, Hitler
ist Musikproduzent in
Amerika und guckt
bald den Superbowl
alles hängt mit allem
zusammen und niemand
durchschaut es so ganz
außer ein einsamer Jäger
in Russland
…
die Inszenierung gelingt
alle verdienen daran; alle
einige sind „halt dafür“
und die anderen sind
„natürlich“ dagegen
wäre es nicht so ernst
wer könnte ihnen das
Kammerspiel [sic!]
verdenken
…
alle scheitern
an der Vernunft
weil der Markt
aus ihnen spricht
…
die Vernunft denkt sich
nicht schon wieder
nicht in Deutschland!
…
sonst denkt aber
niemand
niemals in Deutschland!
…
es ist der absolute
Wahnsinn
…
es ist glücklicherweise so
dass man ab und an dennoch
vernünftige Menschen trifft
denn alle sind nie alle alle
wenn man sucht, dann
findet man; wirklich
sie sind weder
Faschisten, noch
Kommunisten, noch
Islamisten, noch
Anything else; sie
sind einfach mehr
als nur ICH=ICH=WELT
sie sind bereit
ein paar Dinge zu testen
bisschen was zu verändern
ohne gleich die Vergangenheit
komplett zu kopieren; wer
abschreibt verliert, wer erfindet
und neu schreibt, gewinnt
noch nicht immer
aber bald!
IHR SYSTEMUPDATE
KANN JETZT INSTALLIERT
WERDEN
Es folgt eine Notiz meiner fiktiven Lektorin:
Wie soll man Evolution verstehen
wenn man sie nur mit alten Welten
vergleicht; das muss doch
in die Hose gehen. Kann trotzdem
nichts mit ihrem Text anfangen; d.h.
man kann den Quatsch auch nicht
verkaufen. Im Prinzip ist alles wertlos,
sparen Sie sich die Zeit (und meine).
Nun folgt ein Plädoyer von mir für abstrakte Kunst:
Ich gehe jetzt ein Eis essen;
hmmm, lecker.