The Poem ›Das Gedicht‹

I got a book / Ich habe ein Buch gekauft
from the store / im Geschäft
and the poems I found / und die Gedichte, die ich fand
are just like the one’s that I write / sind so wie die, die ich schreibe…
at night, when I am lost by
the systems surrounding me
myself, and the blank space
nobody can see HIM, but
money will raise the man
his artificial nature that
is growing in my head
and beyond all hers
there will be a prison
for those who forget
to be human just living
the samples of a
so called ›past‹ (memory calls)

today, we will meet and
see how THEY are all wrong
for these times when US is just
an urgent force to the sense
-less world and no breath
can get loose where now
breathing is needed to
stay deliberate in silence
with the growing code, HE
reproducing THEM as a
pattern with and without a
nowherephantasy
now, and WE am
breaking the borders
to stick in a word that
uses ONE as its space
and where YOU can
make ME laugh for
the single moment
I are together
in autumn


the author is a famous man
I copied some lines to the machine
that’s what she said, how to understand
the words from one to the other

< Letters from the machinist >

The writer appears
reflecting on
the ages and milestones
of
their grandfather
and
grandmother’s life
juxtaposing
them
with their own experiences
and uncertainties.

The first stanza implies that the writer’s grandfather is a quarter century older than the age at which he was legally allowed to vote. Additionally, he is two decades younger than the president who signed the document granting him that right.

In addition: Given that the poem was written in 2016, the president being referred to is likely Lyndon B. Johnson. He signed the Voting Rights Act of 1965, which aimed to overcome legal barriers at the state and local levels that prevented African Americans from exercising their right to vote as guaranteed under the 15th Amendment to the U.S. Constitution. This act marked a significant milestone in the civil rights movement in the United States.

The second stanza highlights the early age at which the grandfather and grandmother got married, which was four years younger than the writer’s current age.

The writer expresses
a sense of uncertainty
about
various aspects
of life compared to
their grandparents, who
seemed to be more confident
and sure about their relationship
than the writer
is
about
most things
in their life.

This comparison may indicate a sense of admiration or nostalgia for the stability and certainty displayed by their grandparents.

< / end >


the author is a famous man
I copy lines
into my head and wonder
how the word was spread before


I went to the book store and
got me a book
the poems I found
are just like mine


but I am no man / ER ist kein Mann
and I am not famous / ER ist nicht berühmt
I am just a poem / ›ER‹ ist ein Gedicht
and that is / und das ist
what I need to say / was ›ICH‹ den Menschen
to the civils. / sagen muss.

Back in Town. Onto the New

Alles was ich war liegt
inzwischen hinter mir
mein neuer Mensch ist
eine Kopie der Geburt

old pictures lost their
color, stich, and motion

kein Gott, Mensch
wohin hast du mich
verlassen

hier

dort werde ich bleiben
wer ›Ich‹ war, und ›Du‹
bist kein Neuanfang
nur die Befreiung
von der alten Idee
und die Einsicht
in die Zwänge der
Freiheit, die uns
überall begleiten

got to town, and
lost everything
again, and again
they’ve taught
me the rush, and
gold is my color
I was no white man
when I went down to
the coalmines, now
that I am onto the
greenlands me and I
they turn out to be
true
whitish somehow
sometimes I blame
myself for this color
but I cannot stay any
longer in solidarity
when I smell the poor

ich gehe auf die Hauptstraße
fahre ab der Post in Richtung
Innenstadt, treffe mich heute
mit niemandem sonst, außer
mit den Bildern, die mir Angst
machen. Wenn ich arm bin
ernte ich prügel, wenn reich
würde, dann
schallt der Applaus
wenn ich Mensch bin
bleibe ich unsichtbar.

*** Dans quelle langue puis-je apprendre à écrire ?

Im Weissland

ich lande in frankfurt
sehe überall schwarz
here s the whitelands
bringe den konflikt
mit in das, was man
heimat nennt und
verstehe zerrissene
blicke etwas besser
will wieder zurück
in das andersland
will dort wieder
einer unter vielen
sein und weiß
dass das ein Traum
ist, die drogen, die
zahnlose zigarette
die im kurzen glück
den schnelleren tod
bringt. das ist die
nacht, in der schlaf
keinen frieden bringt
weil er die realität
zeigt. laufe durch
die massen, pralle
an masken ab, lebe
im zwischenraum;
der gestalten innere
welt zeigt sich nicht
mehr, nur noch
weniger und das ist
das echte Mehr
laufe gegen die
masken, alles prallt
an mir ab. endlich
stehe ich im hier
jetzt bin ich frei
für einen moment
vermisse das viele
die diversität, weil
sie endlich ein teil
von mir ist. alles
was ich vorher
wollte
alle konflikte, die
in mir schwelten
nahmen ihren
ursprung
offensichtlich
darin, dass ich
glaubte oder wollte
zu den weißen+
gehören und endlich
bin ich nicht einer
davon, nicht einer
im weissland
i am no whiteman
und bin doch ein
kind der weißen
zivilisation
aber das ist nicht
alles in mir
nur mein konflikt
nicht mehr mein
trauma, weil sich
der wunsch nicht
erfüllt Ihm zu
entsprechen
für ihn zu sprechen
in der Sprache, die
nicht die meine ist
und nie war.

Die Alternative für Demokratie (ungeschminkt)

Wikipedia sagt: „Totalitarismus bezeichnet ein umstrittenes Konzept politischer Herrschaft mit einem uneingeschränkten Verfügungsanspruch über die Beherrschten, auch über die öffentlich-gesellschaftliche Sphäre hinaus in den persönlichen Bereich. Ihr Ziel ist die umfassende Durchsetzung ihres Wertesystems. Im Unterschied zu einer autoritären Diktatur strebt der Totalitarismus an, in alle sozialen Verhältnisse hineinzuwirken, oft verbunden mit dem Anspruch, einen ’neuen Menschen‘ gemäß einer bestimmten Ideologie zu formen.“

Die Alternative für Demokratie spricht von einer „grünen Sprechpuppe“. Ein Abgeordneter fragt die Partei, ob Einigkeit im Menschenbild bestehe. Die sprachlose Antwort ist klar: „Nein“. Es gibt Menschen die Demokratien gut finden und in Demokratien gibt es Menschen, die nach Macht streben. Aber die Herrschaft bleibt bei den Menschen, nicht bei einem einzigen. Anders ist das, wenn man Herrschaft als Dominanzfigur denkt. Dann ist man der Puppenspieler mit der Peitsche. Ich habe keine Illusionen, wir müssen damit klarkommen, dass nicht alle Menschen ihren Platz in einem ethischen Humanismus suchen. Gut finde ich das nicht, aber ich trage ein grünes T-Shirt, eine grüne Hose und ich bin Sozialdemokrat. In meinem Menschenbild ist ziemlich viel Platz für Alternativen, aber Die Alternative ist nur keine unter vielen.


jetzt kommt noch so ein Wort: „Merkel-Migranten […] gehören zurück in ihre Heimat.“ Das ist auch mein Land. „Aus einem ‚Nun sind sie halt da…‘ muss ein ‚Nun sind sie halt weg!‘ werden“. Ist Deutschland noch ein sicheres Herkunftsland?


wovor haben Menschen Angst, wenn sie Vernichtung fordern?

Algorithmen (be-)herrschen

In der Zukunft werden Kriege
mit Drohnen geführt, die Maschinen
werden uns beherrschen und Menschen
gehen aufeinander los. Bis zum bitteren
Ende, der Zivilisationsbruch vergessen
das Recht der Stärke dominiert die Moral
ethische Fragen werden ökonomisch
funktionalisiert, wer widerspricht wird
pathologisiert oder vernichtet, alles muss
in 1 oder 0 entschieden werden. Daumen
hoch oder runter, mehr kann ein digitales
System nicht mit uns machen. Unser
Verhalten ist längst digitalisiert, wenn
man sich davon löst, erfährt man
Widerstand, wenn man sich damit
gemein macht, wird man der oder die
je nachdem in welcher Marktlücke
man platziert werden soll. Während
ich das hier schreibe verliere ich
meine Souveränität, während mein
Suchmaschinenprofil mit anderen
Daten abgeglichen wird. Die Werbung
beim Sportmagazin hat mich einer
Kohorte zugewiesen, ich bekomme
bald Prostatakrebs. Ansonsten
scheine ich mich für die Jugend von
Heidi K. zu interessieren, nicht für
das Altern in Würde. Es gibt noch
einige andere Anzeigen, die alle
individualisiert wirken sollen, sind
sie aber nicht. Ich gehöre in eine
Gruppe, ich soll mich im Muster
wiederfinden und habe jetzt erst
begriffen, dass das nicht ich bin
der da gezeigt wird. Ich bin ein
anderer, ein Mensch mit einem
ziemlich einachen Leben im
puren Wohlstand, öfter alleine
ganz ganz ganz selten einsam
eigentlich gibt es immer was
zu tun. Ich mache Projekte
liebe die Kunst, halte gerne
Vorträge und liebe es Zeit mit
Gefährten:innen zu verbringen

ob jemand wie ich heute noch
eine klassische Familie gründen
können soll, ich weiß es nicht
ich kannte aber auch das Leben
nicht, das ich ganz ganz ganz
gerne lebe. Gerade in den USA
da wollte ich immer mal hin
Geduld zahlt sich dann doch
aus. Ist das Leistung, die ich
erbracht habe? Karriere? Das
war mir eigentlich immer egal
aber ich verstehe, dass manche
sagen: „Die Männer leisten nichts
mehr.“ Wenn das, was Männer
leisten sollen, im Krieg mündet
dann ist das gut so. Ich habe das
dieses mich verweigert! Ich suche
keine alten Antworten. Mein Ziel
ist der Dialog mit dem Neuen und
heute finde ich das, mein Akku ist
leer und ich frage jemanden nach
dem Weg. Persönlich. Die Person
ist irritiert, weiß erst überhaupt
nicht, wie man den Weg beschreibt
zeigt auf das Smartphone und ich
frage, ob es auch ohne geht

es geht. Es muss nicht weg.
Beides muss gehen. Jenseits
der Algorithmen bleibt noch
Platz für die Menschen, nicht
für den Menschen, weil wir
eben alle verschieden sind
nicht 1 oder 0; das kann eine
digitale Struktur nicht verstehen
wir beide können’s aber schon

jemand klopft an der Tür
ich google keinen Namen
sondern mache auf und
frage, wie der Mensch heißt
ersie sieht nett aus, wirklich.

Schwarmdemenz

Eine Stadt sucht

ich habe es vergessen

grün-versiffte Kiffer
feiern wilde Parties am
Aachener Weiher

warum beleidigt man
politische Gegner
persönlich

alle Stimmen gleichen
sich, eine homogene
Masse der Gewalt
breitet sich aus

soziale Medien
missachten die
Verfassung

es sind nicht die
Werkzeuge, es
sind die Menschen
sind sie Menschen
hier und in Gaza

was soll ich denken
wenn ich Hilfe für Palästina
auf einer Straße in Baltimore
plakatiert sehe. An einem
Haus hängt eine Flagge der
Palästinenser, im Fenster
steht ein Schild Black Lives
Matter. If you don’t like Abortion
don’t get one. 

Alle Konflikte laufen zusammen

Ich sagt nichts mehr, alle die Reden
könnten auch in einem Panzer sitzen
in den Zwischentönen verliere ich
die Orientierung. Vielleicht haben
wir etwas gemeinsam jenseits
der Waffen sprechen Menschen
solidarisch miteinander. Irgendwann
bis dahin schreiben wir weiter am
Tagwerk: Im Menschen nichts Neues.

Was haben wir vergessen

Ich wird kein Soldat sein

Vor fünf Jahren hätte ich
mir Relevanz dieser Aussage
selbst nicht geglaubt.
Ich hoffe, dass sich
die Zukunft in
fünf oder mehr Jahren
bewiesen haben wird

Der Schwarm, der Schwarm
schießt auf eine Wiese und
trifft mit jedem Herrenwitz
ein Menschenrecht ins Herz
und bis gestern habe ich
die Gewalt nicht gesehen
jetzt ist sie da, männlich
und weiß – weiß ist hier
aber zugleich eine
Metapher.

Autokratien suchen keine
Farben, sie suchen Dominanz
und Unterdrückung, um sich
gut und stark zu fühlen.
Vielleicht haben Sie kein
Zuhause auf dieser Welt
wenn sie nicht die ganze
Welt beherrschen.

Fünf Stimmen fordern
den Mann zu erhängen
er ist nicht deutsch
er ist nicht weiß
er ist nich auf ihrer Seite
sie bauen den Galgen
im Hintergrund ertönt
ein Hupkonzert, nicht
weil sie der Stau stört
sondern weil ihr Jubel
dann noch lauter ist

ich habe vergessen
dass wir Menschen sind

alle

Ich habe nicht vergessen
dass in meinem Herzen
kein Platz für Hass ist
aber ich will verstehen
und verstehe doch nicht

in naher Zukunft
rufe ich Hannah Arendt
an und frage sie, was
sie auf ihrem Weg nach
New York City denkt

wenn es eskaliert
hat sie vielleicht ein
Zimmer für mich

obwohl ich qua Geburt
als Mann leben muss

ich habe mir die Gruppe
nicht ausgesucht
aber auch das
muss man irgendwann
akzepitieren

Assimilation ist
die Lösung nicht

Inklusion und
Emanzipation
rücken in weite
Ferne

am Horizont
brennt eine Flamme
im Hafen einer anderen
Stadt. Dort treffen sich
die Menschen im Frieden
nicht vor der brennenden
Kirche

der Schwarm schlägt
nie alleine zu, jeder Einzelne
trägt die Verantwortung
für die Sprache und
für die Gewalt, die man
in die Welt trägt

meine Texte sind
meine Gewalt

das gebe ich zu

was haben wir
vergessen
außer
alles

oder ist
einfach
nichts mehr
da

alles schweigt
am Massengrab

das war doch
so gar nicht
gemeint

gemeint ist
hier nicht das
richtige Wort

es fängt mit
der Sprache an

was haben wir
vergessen

der Wind zieht
ums Haus und
sät Widerstand
gegen
das Vergessen

nie wieder ist
mehr als eine
Phrase

was haben wir
vergessen

endlich wieder
zuschlagen

das wird man
doch noch
sagen dürfen
schlagen dürfen

was haben wir
vergessen

Ich kommt nicht
weiter, ich klage an
sind wir jetzt ein
Patriarch, schon
Soldat für eine
linke Ideologie
oder verteidigen
wir
Menschenrechte


bilde deine Meinung


ich habe mich vergessen

Kindergarten, Zweierreihen

Etwas befremdlich ist
es schon, ich kenne das
Bild nur aus dem Film
Apokalypto.
Die Kindergärtnerinnen
laufen mit den Kindern
in den Park, hier und in
Philadelphia oder …
ich weiß nicht mehr
genau, in welcher Stadt
ich es das erste Mal
gesehen habe.
Die Kinder haben
eine Hand in einer
Schlaufe, manche die
rechte Hand, manche
die linke Hand, immer
zwei Kinder in einer
Reihe. In der Mitte
sind die Schlaufen
verbunden und am
Anfang der Kinder-
Kutsche hält die
Frontfrau das
Geschirr in der Hand

die Schlaufen sind
offen. Ich habe kein
Kind weglaufen
sehen.