Die Zukunft, die
ich aus den Filmen
kenne, hat
gerade begonnen
überall sehe ich
die alte Welt und
wie eine Kruste
löst sie sich ab
und darunter
wächst die neue
Haut und sie ist
bunter, jünger
und besser
vernetzt.
Die Zukunft ist
keine Nation
sondern
Gerechtigkeit
in zwei Welten
und drei Klassen
darunter ist der
einzelne Mensch
nichts wert
…
vielleicht gestalten
wir aber auch alles
anders
…
es gibt kein
zurück [sic!]
New York City
Ich hatte mir die Stadt
größer vorgestellt, das
Zentrum ist natürlich
groß, aber
für Amerika ist das
doch alles sehr normal
natürlich leuchtet
der Times Square in
der Nacht taghell und
die Menschenmassen
die sich durch die Stadt
schieben sind Wahnsinn
es sind Städter und viele
Tourist:innen aus aller
Herren Länder, das
ist sicher
…
in den Seitenstraßen
sieht man das Amerika
das gemeint ist mit
If you sit you are
NOT in the line
Schwäche wird sofort
bestraft, niemand
soll das große Lachen
trüben.
Am WTC Memorial
stürzt sich ein junger
Mann in den Brunnen
die Rettungssanitäter
fahren ihn auf einer
Bahre zum Kranken
-wagen, die Lage ist
stabil, zumindest
zeigt eine Sanitäterin
mit dem Daumen
nach oben und
die Polizisten sind
beruhigt.
Das Memorial ist
ein beklemmender
Ort, man muss Amerika
nicht mögen, aber dieses
Loch betrifft nicht nur die USA
hier geht es um Freiheit
und um Menschenrechte
ich frage mich dennoch
ob wir in einigen Jahren auch
nach Syrien, in den Jemen
oder an andere Terrororte
pilgern. Ein Pilgerstrom
schiebt sich auch über die
Brooklyn Bridge, am Fuß
der Brücke kommt das
Hafengefühl auf und man
merkt sofort, was durch
ein Flugzeug verloren geht
hier wird ein Haus verkauft
an alten Häusern hängen
Klimaanlagen außen, auch
an alten Hochhäusern
zumindest habe ich sonst
keine Erklärung, warum man
eine Klimaanlage im 30. Stock
an einem Fenster außen
montiert.
Die Freiheitsstatue sieht man
aus der Ferne, jeder Zentimeter
wird vermarktet, wer Geld hat
fliegt mit dem Hubschrauber
wer weniger Geld hat, fährt
mit dem Schiff, ich stelle mich
hinter den Zaun und mache
ein Foto von der Freiheit, die
ich meine.
In New York trifft sich der
Weltfrieden im Geld, das ist
schnell klar, für den Rest sorgen
die Gangs auf der Straße und
in den noblen Hotels, schnell
ist klar, dass jenseits der Nation
ein Bankkonto alle Fragen der
Integration klären kann, könnte
ich fühle mich sehr klein und
noch kleiner in Greenwich
oder SoHo, wenn ich Geld
hätte würde ich sicher auch
hier wohnen und meine
Sweater auf der 5th Ave
kaufen, aber ich habe nur
gerade so genug Geld
für diesen Trip und
komme mir trotzdem
großkotzig in NY vor
deshalb werde ich
vermutlich nie eine
Millionen machen
oder doch?
Eine Sache ist auch
klar, if you come from NY
you come from New York
im Bus setzt sich eine
deutsche Familie neben
mich und sie reden über
die Größe, den Platz
auf ihrem Klo in
Jersey City.
Ich habe mir einen leichten
Sonnenbrand auf dem Kopf
geholt, alles hier bleibt
ambivalent.
Vielleicht aber ist das hier
das einzige Schneller-höher
-weiter, das man gut finden
kann. Ich weiß es nicht.
Mit gemischten Gefühlen
landen heute auch die Jungs
der Nationalmannschaft.
Schreibstube
Das Appartement
in New Jersey ist eine
richtige Schreibstube
oben im dritten
Stock eines Hauses
die Treppe ist sehr
steil, aber wenn
man die Tür öffnet
dann kommt man
in ein kleines
Refugium, das
alles bietet
von der Toilette
zur Dusche bis
hin zum Kühlschrank
einer Mikrowelle
und einem Kühlschrank
sogar einen Abstellbereich
gibt es unter dem Dach
und natürlich einen
Schreibtisch und
ein Bett, neben dem
noch ein Nachttisch
seinen Platz findet
…
hier möchte ich
eigentlich gar nicht
mehr weg, aber
ich breche sofort
wieder auf und
versuche noch
etwas New York
zu erkunden
…
immer im Kopf
das die Nacht hier
in Amerika bislang
immer etwas früher
begonnen hat.
Welcome to New York
Thomas ist mein
neuer Name für New
York, ich bekomme
zudem einen Iced
Americano, anstatt
heißen Kaffee
– was willste
maachen
Jung…
New York
ist plötzlich
da, obwohl
der Bus
Verspätung
hatte, umge
-bucht und
dann letzte
Reihe am
Fenster
wie früher
in der
Schule
…
der Sitz
neben mir
ist kaputt
er wird
trotzdem
verkauft
willkommen
Amerika
heute sitze
ich auf der
Gewinner
-seite.
Auf der
Fahrt höre
ich Ryan
nicht Bryan
Adams und
sein ‚Taylor
Swift‘ Album
in Washington
lief eine junge
Frau mit Hund
und einem
Eras 2023
T-Shirt
auf dem
Gehweg
ich war
sofort
10 Jahre zu alt
für alles
und war irgendwie
froh darüber
…
um 8 Uhr in Phillie
gehen sie mit den
Hunden raus
heute verpasse ich
eine Parade, in der
Stadt bereiten
sie alles darauf
vor, so eine Art
Pride Straßen
-fest, könnte es
werden.
Ich frage mich
wirklich
warum man
Tiere an Leinen
durch die Stadt
führt, um ihre
Exremente zu
verteilen und
aufzusammeln
was ist das
für eine
Freiheit
die da
durch die
Straßen
wandelt
…
der Bus kommt
nicht, ich hole
mir einen Espresso
und weiß nicht
was double hier
meint, aber
kriegen wir
hin
…
eine junge Mutter
kommentiert das
Delay, ich gehe
nicht darauf ein
ich kann den
Smalltalk noch
nicht so richtig
aber, was solls
…
etwas später
raucht sie eine
auffällige Zigarette
bis gestern hätte
ich auch bemerkt
dass sie people
of color ist
heute fällt es
mir nicht mehr
auf, danke
Phillie is different
…
where do you
come from fragt
man hier jeden
ich komme aus
Köln, genauer
Bergisch Gladbach
Germany
ich war selten so
deutsch und ein
anderer Deutscher
in einem
weltoffenen
district.
Auf der Busfahrt nach
New York stelle ich fest
dass mein Hoodie einen
Flecken hat, woher
weiß ich wirklich nicht
aber ich fühle mich
not well prepared
for this next landing
…
im Bus höre ich Faust I
und schlafe dabei ein
…
dann steige ich aus
und fahre nach
Jersey City, New Jersey
nicht Manhatten
gehe ins Café Peanut
hole den Kaffee nach
LARGE is LARGE
und der Wrap stillt
den Hunger
der Mann an der Bar
spricht Polnisch
mit einer Frau, die
auf ihn wartet
ein Musiker
verlässt das Café
mit einer Frau
er hat eben noch
gespielt
jetzt läuft wieder
eine Playlist
mit guter Musik
eine ältere Frau
spricht fast jeden
an und wünscht
einen guten Tag
…
eine Person mit
Hut ist versunken
im Ich, welcome
to New York.
Zwischenstation Philadelphia
Ich habe Philadelphia
schnell ins Herz
geschlossen, das
liegt vor allem an
den Menschen, die
einem überall auf
den Straßen
begenen und
die zeigen
dass es
heißen sollte
all lifes matter
ich habe noch
nie verstanden
was People of
Color eigentlich
meint, dachte
weiß ist keine
Farbe, bis
heute war ich
also Rassist
hier ist klar
dass man
dazugehört
wenn man
möchte.
Ich werde diese
Stadt morgen
planmäßig mit
dem Bus verlassen
und dann vermutlich
lange nicht wieder
-sehen, aber doch
irgendwann
ganz bestimmt
bestimmt wieder
im Herbst
heute zog das
erste Mal starker
Wind durch die
Straßen, es gab
etwas Regen
hinter der Brücke
läuft ein Footballspiel
die Jugend, die
Eltern und das Viertel
schauen zu
es ist sowieso klar
in Amerika baut man
Sportplätze immer
mit einer Tribühne
außer die Tennisplätze
in der Innenstadt
möglicherweise
ist das eine versteckte
Elitenkritik, Einzelsport
der Herren in White
…
eine Katze liegt
im Fenster, Halloween
und Thanksgiving
sind groß
überall ist Deko
an den Häusern
Mutter und Sohn
schmücken das
Fenster
die Nachbarn
schauen zu
…
ich bin ein
letztes Mal
im Ultimo an
der 15th Street
die mir die Liebste
geworden ist
dann noch
Bagel von gestern
im South Philly
Food Co-op
nähe Snyder Station
nein I am not a
member (yet)
…
ein bisschen
Wehmut ist
dabei
ich stelle
inzwischen drei
Dinge fest
(a) Wer glaubt, dass Menschen einfach so von irgendwo flüchten, also aus Spaß, der hat kein Herz. Außerdem fällt es mir wirklich schwer, den Travel Imperialismus der westlichen Welt anderen Menschen zu verbieten. Schwer fällt mir aber auch die Vorstellung, was mit der Welt passiert, wenn Staaten wie China, Indien oder Brasilien und Südafrika das Recht auf freie Reise für breite Teile ihrer Bevölkerung in Anspruch nehmen und verwirklichen. Wenn alle so leben, wie ‚der Westen‘, dann wird das eine riesige Bewegung auf der Welt geben. Ich bin gespannt, aber ich habe auch etwas Angst davor, das gebe ich zu.
(b) Wenn man möchte, dass Menschen ein friedliches Miteinander organisieren, dann muss man ihnen mit offenen Armen begegnen und sie radikal integrieren. Das kann nicht einfach über Assimilation passieren, aber auch nicht vollkommen ohne. Der Kompromiss ist vermutlich die Lösung. Es ist eine riesige Chance, wenn man sich füreinander und miteinander öffnet. Gleichzeitig habe ich mir gestern die Frage gestellt, ob die europäische Eitelkeit in Sachen Migration daher rührt, dass man auf einmal nicht mehr die expansive Kraft ist. Stattdessen kommen andere Menschen und Mächte in das eigene Land und man muss sich behaupten. Aber kommen die Menschen wirklich als Eroberer? Ich kann diese Frage nicht beantworten, aber ich finde Migration gut.
(c) Diesen letzten Punkt habe ich tatsächlich schon wieder vergessen. Wird schon werden, Optimismus und Positivität ist immer gut, wenn einem sonst nichts einfällt. Die Zukunft wird toll!
Rocky
Der Boxer, der es
nach oben schafft
ist eine Illusion
aus dem Film
heute verkauft
Stallone Merch
an Leute, die
dran glauben.
Ein Vater rennt
die berühmten
Treppen hoch
und ruft „Andrea“
oder „Adrian“, ich
erinnere mich
nicht genau.
Der Blick von oben
ist atemberaubend
in wenigen Stunden
wird ein junges Paar
hier Fotos machen
…
das PMoA ist ein
imposantes Gebäude
30 Dollar sind der
Kurs, der Standard
auch gestern beim
Konzert im
Underground Arts
dort Everything
Everything gesehen
eine Band aus
Manchester seit
2007, werde
etwas nostalgisch
wie viel Zeit passt
in ein Leben, ist
die Frage qualitativ
oder quantitativ
zu bewerten
…
die Stimmung ist
großartig, das habe
ich so lange nicht
oder noch nie
gesehen, dass eine
Gruppe von 500
Menschen so krass
Bock auf die Show
hat, es wirkt sehr
authentisch
was sicher auch
an dieser perfekten
Location liegen muss
der Sound ist auch
gut, es gehört alles
zusammen.
Auf dem Heimweg
will ich mit der Metro
fahren, aber die
Stationen sind so
tief unter der Erde
und an den Eingängen
warten Menschen
die mir fremd sind
kurzerhand gehe ich
zu Fuß und erlebe
mal wieder die Weite
Amerikas auf der 15th
Street, auf der man
über 1h lang
geradeaus gehen
kann.
Nachts kehrt Ruhe
ein in der Stadt, etwas
dann tritt der Geruch
noch deutlicher hervor
ich glaube, es muss
der Asphalt sein
oder es ist der Beton
in jedem Fall strahlt
die Hitze des Tages
noch in die Nacht
und ich habe
diesen Phillie-smell
nirgendwo bisher
gerochen, aber hier
überall.
Bevor ich ins Museum
gehen kann, muss ich
umziehen. Die Wohnung
etwas dreckig, abgerockt
aber alternativ und ehrlich
erinnert mich an früher
in der Küche erledige ich
die erste Küchenschabe
in meinem Leben
erfolgreich
und der Erfolg gräbt sich
in mein Gewissen ein
Pestizide sprüht man
immer nach unten
…
meine Lebensmittel
bewahre ich im Kühlschrank
auf, der trägt einen starken
used look und ich weiß nicht
ob der Hinweis: Kein Essen
aus dem Kühlschrank essen
auf die Harmonie in der
Gruppe zielt oder auf die
Prävention von Lebensmittel
-vergiftungen. In dieser
Wohnung fühle ich mich
fast wie ein Siedler, so
kenne ich das aus Filmen
bin aber froh, dass ich
mein Zimmer nicht teilen
muss, denn der Buddy
von nebenan raucht
Weed unter der Dusche
und hustet dabei als
hätte er Tuberkulose
oder Bulemie. Er klingt
aber ganz freundlich
als ich dringend mal
zur Toilette muss
klopfe ich. Wir sehen
uns die ganzen Tage
nicht. Die Vermieter
sind auch nicht da.
Ihr Amazon-Paket
liegt 3 Tage
im Flur.
Ich vermisse die
Wohnung und die
Gegend, obwohl da
so viel Smok, Beton
und Müll war, war es
eine ehrliche Sache
zwei weitere Nächte
schlafe ich in der
Collegefinanzierung
einer jungen Familie
es ist alles sehr nobel
hoher Standard
es gibt
keinen Ventilator
an der Decke, weil es
hier automatisches
Air Conditioning
gibt.
Ich habe Glück
am Freitag gibt es
Pay as you wish im
Museum und die
Frau im Eingang
legt mir ans Herz
dass ich noch
30 Minuten
warten könne;
es lohnt sich
es kommen einige
ich bezahle zehn
Dollar und komme
mir schäbig vor
neben mir ist ein
alter Mann, der
zwei Dollar zahlt.
Er ist sehr
aufgeregt und
hat eine Kamera
umgehangen. Als
wir die Postleit-
zahlen sagen
sollen, sagt er
„Czech Republik“
und ich
„Germany“
und ich freue mich
einen Europäer
zu treffen!
Wir
reden trotzdem
nicht miteinander
obwohl ich ihn
noch mal auf der
Toilette treffe
und freundlich (!)
in sein Gesicht
schaue all good
…
Ich versuche
mir einen Überblick
zu verschaffen und
gehe erst einmal
zu den Skulpturen
in den Keller, dort
ist nicht viel los
ein alter Wachmann
schläft, wacht auf
schläft wieder ein
er sieht müde aus
…
auf der ersten Etage
spielt eine Musikgruppe
Gesang zu drei Streichern
es gibt Getränke und Snacks
die Stadt trifft sich hier im
Foyer und man lässt es sich
gut gehen. Das ist ein guter
Ort, ich würde gerne öfter
freitags hier hinkommen.
Im Museum versammeln
sich die Zeitgeschichte und
die Welt der Kulturen, es
gibt Kunst aus dem Mittelalter
aus Europa, aus Asien und
bis in die Gegenwart. Wenn
man aus Europa kommt, hat
man einiges davon schon
gesehen, Rüstungen etc.
aber das Konzept ist stark
man geht durch verschiedene
Räume und die Kunst oder
Teile von Bauwerken, ganze
Zimmer sind in das Museum
eingelassen, sodass man
durch verschiedene Welten
läuft und wandert.
Ich höre noch etwas der Musik
zu und wandere dann zurück
durch die Stadt. Am Freitag tobt
das Leben noch mehr. Es ist
sehr voll, die Menschen atmen
das Jetzt.
Noch ein Nachtrag zur neuen
Wohnung. Als ich ankomme
laufe ich an einer abgesperrten
Straße vorbei, einige Häuser
weiter wohne ich bald. Man
sieht einen Feuerwehrwagen
und die Polizei. Eine Frau weist
mich darauf hin: „They’re not
gonna let you pass. It’s a
crime szene… yeah.“ Und ich
denke noch einmal über
den Roman nach, den ich
bald schreiben könnte, der
mit einem Mord am Pier 53
beginnen wird.
Ansonsten bleibt die Lage
aber ruhig.
Ultimo
Hatte meinen initialen Moment
heute im Café, fing aber schon
vorher an.
War erst im Park, Amerika ist
groß, groß, groß, lange zu Fuß
gelaufen und dann da, aber
es ist immer laut, laut, laut
auch im Erholungsgebiet
dort ist bald ein Wasser-
fest, so habe ich es
verstanden.
Mehrere Angler gesehen
einer mit der Fliege, das
sah sehr elegant aus
es gibt ein family
fishing fest und insgesamt
scheint man hier Wert auf
die Gemeinschaft zu legen
man mag die Stadt, lebt
mit ihr, zusammen mit allen
auch mit denen, die auf der
Verliererseite stehen; Geld
regelt hier auch nicht alles
das ist schnell klar.
Überall ist Musik, Menschen
singen, aus den Autos hört
man HipHop-Tracks und das
gibt es auch vom Fahrrad
oder aus dem Rucksack.
Auffällig ist, dass viele Leute
auch bei der Arbeit Kopfhörer
tragen, auch bei Gesprächen
dass ich das komisch finde
zeigt mir, dass ich alt werde.
Das Smartphone ist die neue
Zigarette, das sieht man, in
der Pause stehen die Leute
da und nutzen jede Sekunde
zum durchswipen.
Ob es eine Art Rauchverbot
in circa 20 Jahren auch für
digitale Devices geben
wird?
War in einem Supermarkt
wollte eigentlich zu ALDI
gibt es viele hier, Deutsche
suchen Gewohnheit und
Brot, Brot, Brot – einfach
einen Supermarkt finden
…
gefunden, war bei dem
Supermarkt der Philad.
Eagles und hätte fast
Philadelphia für meine
Bagel gekauft, das
war mir aber zu plump
dann habe ich eine
vegane ‚Butter‘ ge-
funden und liebe sie!
An der Kasse ist man
sympathisch, freundlich
ich rede nicht viel
versuche nett zu wirken
und nicht zu fremd
aber fremd sein
gibt es hier genug
so dass es seltsamer
wäre normal zu sein.
Freue mich über so viel
Spanisch auf der Straße
aber frage mich dann, ob
ich mich bei Türkisch bald
genauso freuen kann
…
darüber habe ich noch nie
nachgedacht, vermutlich
weil ich davon zu wenig
verstehe und weil ich
keine Glücksgefühle
mit der Sprache verbinde
mein Problem, löst
vielleicht die VHS oder
Duolingo.
Im Café läuft wirklich
sehr, sehr gute Musik
ich habe den Tipp auf
dem Kühlschrank ge-
lesen dort hängt auch
ein wunderbares Bild
von Gästen, die sich
damit bedankt
haben, toll.
Erfahre nicht nur
von dem Café über
die Liste mit
ausewählten Tipps
sondern auch von
einem Supermarkt
der Co-Op ist
also so alternativ
das finde ich gut
da gehe ich hin.
Im Zimmer denke
ich an die Zeiten in
Hamburg und
bekomme eine kurze
Midlifecrisis, weil ich
bis hier so ein gutes
Leben hatte.
Danke Europa.