Unter Tage wollte ich nie
Wirklich nicht
Habe große Angst vor der Beklemmung
Überall Wände, Felsen und Abschluss
Hier fällt uns nicht der Himmel auf den Kopf
sondern Steine, Geröll, Erdmasse.
Dieses Museum ist im Berg
Ein ästhetisches Berg-Werk
Kein Produkt industrieller Förderung
Und doch weiß ich nicht, wer die Zeche hier zahlt
Eintritt für mich heute: 1 Zloty
Aus Verlegenheit kaufe ich
im Restaurant einen Kaffee
+ Wasser.
Sehe Bilder. Malerei
Viele Farben
Bekannte Striche
Personen, Landschaften
Ein Pferd an der Grenze zum Tod
Nur der Reiter schaut mutig hinüber
Suche die Beziehung zum Mut
Wagnis, Wahnsinn
Ist die Furcht also tierisch
Und der Mensch bastardiert durch
die Geilheit auch darüber zu stehen
“Es geht um die Existenz” – nicht bedingungslos.
Der Reiter ist Beleg für die Schwäche
Mensch gegen Natur kennt nur einen Sieger
Und ich sehe ihn, dersie nicht im Bild ist
Sondern abseits und spürbar
Vorbei an Skulpturen
Farben, Farben, Farben
Bis zur Photographie
Malerei legt die Gründe
Stehen dann nebeneinander
Zwei Künste in ihrer Qualität
Dann kommt es zur Trennung
Entfremdung und Findung
Selbst: Malerei
Selbst: Photographie
***
Gehe eine lange Treppe hinunter
Keine Stufen
Hängende Brücke
Hinab in die Tiefe
Oberschlesien
Geschichte
Deutsche Sprache
Eine Frau spricht mich an
In meiner Sprache
Wir sprechen
Ich gehe in die Ausstellung
Sie sucht mich auf
Stellenweise und erzählt
Über die Ausstellung
Über Geschichte
Aus ihrem Leben
Es kommt zur Situation
Wir sprechen darüber nicht
Ich glaube wir spüren es Beide
Sympathie, Nähe, Verbundenheit
Vielleicht die Liebe des Nächsten
Als Freiheit von aller Gewalt
All die Eindrücke reichten
Es ist mehr als zu viel
Man kriegt doch nicht genug
Gastfreundschaft ist so
Verständigung gelingt
Eigentlich über der Sprache
Worte wie Stellvertreter
Jenseits von Grenzen
Geselligkeit denken
Handeln als
gegenseitiges Eins.
***
Sie heißt wie meine Schwester
[PROGRAMM]
- Galerie der unprofessionellen
bildenden Künste - Galerie der polnischen
Kunst nach 1945 - Galerie der polnischen
Kunst von 1800 bis 1945
———————————————- - Galerie der schlesischen
religiösen Kunst - Licht der Geschichte.
Oberschlesien im Verlauf
der Geschichte***** - Labor der Theaterträume
– Vergangenheit in der Gegenwart - Wanderausstellungen
*****
- Der Eingang in das Bergwerk
- Die Urgeschichte Schlesiens
- Der Palast – Tradition und Moderne
- Die industrielle Revolution
- Die Entstehung von Städten
- Moderne Architektur
- Auf der Suche nach Identität
- Arbeiterviertel
- Der Erste Weltkrieg und seine Folgen
- Das Plebiszit
- Der Dritte Schlesische Aufstand
Zwischen den Kriegen - Der Zweite Weltkrieg
- Die Schatten des Krieges
– die oberschlesische Tragödie - Die Zeit des Kommunismus
- Die Folgen der ausbeuterischen
Wirtschaft - Die Zeit der Solidarność
- Das Kriegsrecht
- Das Ende der VR Polen
- Kreativer Bereich für Kinder
[BRUCHSTÜCKE]
LICHT DER GESCHICHTE
[…] an der Stelle […], an der einst das Bergwerk „Katowice“ stand […]
Den Bergmannssäbel als Ehrenauszeichnung für Bergleute führte man in Polen im Jahre 1967 ein.
Wir sehen wie Schlesien zu einer Brücke zwischen Ost und West wurde, zu einem Schauplatz heftiger politischer und religiöser Konflikte und schließlich, wie es von einer Hand zur anderen gereicht wurde.
Zeitgleich blühte […] das kulturelle und geistige Leben und Schaffen.
Mit dem Ende des 18. Jahrhunderts kam ein gewaltiger Umbruch, als aus England mitsamt der industriellen Revolution die erste Dampfmaschine nach Schlesien gebracht wurde. […] Die Landschaft begann sich […] zu verändern, im bisher grünen Oberschlesien entstanden Bergwerke und Hütten […]
[…] Menschen wurden zu Arbeitern.
[…] Es entstand abermals eine neue Gesellschaft. […]
[…] Das, was bisher als stetig und unveränderbar galt, lag zu großen Teilen in Trümmern. Es folgte der Untergang der traditionellen Arbeiterkultur, deren einzige Stütze ihrer wertvollsten Elemente das eigene Heim war.
***
Der arbeitslose Froncek, ein schlesischer Schelm, der unterschiedliche Situationen auf der ganzen Welt meistert, ist eine der beliebtesten polnischen Comicserien der Zwischenkriegszeit.
Der St. Annaberg ist einer der wichtigsten sakralen Orte in Oberschlesien […].
Kränze aus Silber oder Gold, in ärmeren Kreisen aus vergoldetem oder versilbertem Papier oder Metall, trugen schlesische Frauen anlässlich von Hochzeitstagen […]. Die Tradition, Hochzeitstage zu feiern, wird in Oberschlesien immer noch praktiziert.
[MITBRINGSEL]
Der Schlesier isst zu Heiligabend Mohnklöße
(auf Schlesisch: Mohnkließla)
Zubereitung:
100 g Butter in einem Topf
schmelzen lassen, 250 g
gemahlenen Mohn dazugeben und
sofort mit einem Liter siedendem
Wasser oder kochender Milch
übergießen, dann heftig umrühren.
Die Zutaten im Topf aufkochen
lassen, dann 15 Minuten lang
unter ständigem Rühren auf
kleiner Flamme köcheln lassen.
500 g Honig, 200 g Nüsse und
150 g Rosinen dazugeben. Es soll
eine nicht allzu dicke Mohnmasse
entstehen.
Vier Brötchen in Scheiben
schneiden und in Milch tauchen.
In einer Schüssel schichten:
abwechselnd Brötchen und
Mohnmasse, damit die oberste
Schicht aus Mohn besteht. Dann
mit Trockenobst garnieren und im
Kühlschrank abkühlen lassen.
Auf dem schlesischen
Weihnachtstisch dürfen ebenfalls
Hanfsuppe (siemieniotka – Suppe
aus Nutzhanf) sowie Motschka
nicht fehlen – eine Art dicke
Suppe/Nachspeise mit Trockenobst,
eingeweichtem Lebkuchen, dunklem
Malzbier oder Fischbrühe –
abhängig von Familienrezepten.
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