Selbstständigkeitserklärung

Hiermit erkläre ich, dass ich meine Hausarbeit selbständig gemacht und keine anderen als die Hilfsmittel aus dem Schrank benutzt habe.

Die Stellen des Haushalts, die besser noch einmal von einer anderen Person begutachtet werden sollten, sind alle durch ein neongelbes Klebeband auf dem Fußboden markiert. Angaben zur Herkunft des jeweiligen Malheurs sind durch ein komplexes Zeichensystem kenntlich gemacht. Das gilt auch für die psychologischen Missstände, die den Verfasser begleiten, seitdem er an der Waschmaschine gescheitert ist. Mit Copy+Paste klaut man Ideen.

Unentschlossener Gast trifft sympathische Person

Man kann nicht in den Kopf gucken. Das ist eine triviale Erkenntnis, aber selten waren die einfachen Dinge komplizierter als jetzt. Im Hintergrund läuft Freundeskreis. Ich denke an früher. Denke… – was eigentlich.

Mein Denken ist entweder unsichtbar oder plötzlich einfach da. Es kommt aus dem Nichts. Irgendwas. Materie 0 oder Vorstadt 2000.

Dann ist da ein Wort oder ein Lachen. Dann sind das zwei Kölsch. Wir lachen und trinken und beschließen die Woche. Das Leben ist schön, aber noch etwas schöner am Sonntag. Es gibt einen Grund. In der Sache ist sich der Verfasser mit sich einig. Keine Ambivalenz. Klare Angelegenheit: „Gut…“,  sie lacht. – „Morgen?“ – „Ja“ – Komme was wolle, es war jetzt erst perfekt.

Tatort – irgendwo da draußen. Nicht irgendwer.

Dann: Montag…

Ganz schön ruhig hier.
Wenig Lachen. Keine Person.

Sympathie ist eine Droge.

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Wenn Engel kotzen…

…war der Plätzchenteig schlecht.
Keine Sorge, das hier ist
keine Weihnachtsgeschichte.

Ich bin durch Winter und Wald gegangen
und habe die Borkenkäfer gezählt (viele).
Ich bin durch den Winterwald gegangen
und es hat endlos geregnet (lange).
Die Tannen und Sterne lösten sich auf,
Engel standen vor mir im Matsch und
– suchten Maria.

Auf einer Lichtung im weißschwarzen Wald
stand ein Reh und atmete schwer in die Luft.
Dann erschien eine Frau in einem eisblauen
Kleid, ihre Augen sahen herrisch und müde
in die fehlende Ferne. Zitternd stand ich vor ihr
und sie nagelte meine Gedanken unkommentiert
– an den nächsten Baum.

Keiner von uns hielt ein Kind in den Armen,
sie waren zusammen nicht kräftig genug.
Der irdische Held träumte allein
vom Weltraum und flog
ohne Besatzung
davon
sogar die Tiere standen sprachlos
in ihrem Revier und sie fühlten
– sich verarscht (nicht verlassen).

Dann machte einer den Anfang
und sie zeigte sich solidarisch im Schnee.
Sie wurden ein Mann und eine Frau (oder umgekehrt)
nur ohne Heirat und ohne Geschlechter.
Sogar die Tiere verstanden, dass das
vielleicht Liebe war oder einfach
Menschlichkeit oder einfach
nur Glück – .

Jetzt fegte der Wind eilig zwischen den
Wipfeln der Tannen hindurch, als wären
Gott oder Allah in persona erschienen (beide).
Aber sie waren allen ganz plötzlich real und egal,
denn sie lagen harmonisch zusammen
wie gleichberechtigte Teile im Bild,
die Idylle gezeichnet von
zwei Menschen die Handeln
– wie Tiere es täten, wenn sie
sich gegen die Gewalt entscheiden
nicht müssten (aber könnten).

Die Spuren im Schnee
führten das Paar an einen Ort
jenseits der Grenzen und
sie wurden begleitet
von einem Hund der
sich „Klabund“ rief.