Im Bus
sitzt ein Kind
und sein Vater
sitzt auch
sie wechseln sich
ab, das Spiel auf
dem Handy
kommt mir
nicht bekannt
vor
ich fühle mich
alt
…
bei einem Umzug
flüchtet eine
Schildkröte aus
einer Blechdose
sie wird wieder
eingefangen
…
ich schaue
zu dir rüber
sie schaut zurück
wir fühlen uns wie
zwei Albatrosse
in der Großstadt
…
seine Augen
folgen der Anzeige
er kann sie trotzdem
nicht lesen und
drückt prophylaktisch
…
beim Bäcker wundere
ich mich, wieso es
manche Fremdwörter
leichter haben, sich in
der Alltäglichkeit zu
behaupten
…
ich denke an gestern
es fühlt sich wie
fliegen an
…
an der Bushaltestelle
steigt ein Mann in einem
Rollstuhl zu und lacht
wir reden kurz miteinander
über Billy Talent aber
ich bin spät dran, steige
an der nächsten Halte-
stelle aus und werfe
dir einen
flüchtigen Blick zu
in der Zukunft
werden wir einander
ein Vermächtnis sein
– oder nicht.
[…] „die Zukunft ist
eine Sache
für Optimisten“, sagt sie
lacht und ich
werde es auch tun
wenn wir uns
wiedersehen.
Die Hauptnahrung
von Albatrossen sind
Tintenfische – ich schreibe
ein Gedicht, so wie mir
der Schnabel gewachsen
ist, aber ich habe
keine Hände und du
singst auf dem Heimweg
es ist eine
fröhliche Zeit, die Menschen
bewundern uns nachmittags
um 4 Uhr, weil wir
Helden sind.