Literaturkritik

Niemand braucht
Literaturkritik, niemand
braucht die toxische Flinte
in der Scheune steht
ein nutzloses altes Pfert
der singt ein Lied
von David Bowie
es covert sich selbst in
die Bedeutungslosigkeit
und fühlt sich von der
Herde verarscht, denn
früher war man doch noch
was wert, war die Kunst
der Gesang, da war
das hier groß und einfach
gefällig, Preise, Interviews
mit AUSZEICHNUNG
dann war das Ende des
Wachstums erreicht und
niemand wollte mehr
Teil dieser Geschichte sein
sich einschreiben in die
Gebärmutter der Genitalität
abschreiben des Fame
Selfie mit der Heldin
ohne Eitelkeit einfach
besser gut verbrannt
als alle anderen zusammen
die meinen doch wirklich, sich
ein Urteil bilden zu können
sie sind ja die Gebildeten

sie stehen bei mir im Schrank
Stalker des Kulturbetriebs
ergebt euch, gebt zu
dass ihr nichts könnt, außer
über andere Lästern und alte
Vorurteile als die ›neue‹ Bedeutung
zu konstruieren, vermeintlich
ihr Entdecker:innen seid
die imperialen Funktionäre
die Herren(+Damen) der Wirtschaft
der Unterdrückung, der Macht, des
#MeToo und das Arschloch
bleibt Neutrum
was sagt uns das das dann

Ich hab nicht viel im Angebot
Da gibt’s nicht viel zu holn‘
Ich bin ein Beginner.